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Am 16. Dezember 2012 haben wir unsere Petition mit der Forderung die Psychoanalyse in den Lehrkanon der Universitäten (speziell in das Fach Psychologie) zu inkludieren an alle Dekane staatlicher deutscher Universitäten verschickt. Mittlerweile haben wir auch einige sehr interessante Antworten auf unser Anliegen erhalten.
Die meisten Verantwortlichen versuchten Zeit zu schinden indem sie nach unserer Berechtigung für einen solchen Aufruf fragten und erstmal um mehr Informationen baten bevor sie sich in der Lage sähen auf unsere Forderung zu antworten. „Diese Forderung ist mir in dieser Form zu anonym. In wessen Namen sprechen Sie? Wer hat Sie wann wofür legitimiert?”. Andere wiederum konnten unsere Petition überhaupt nicht nachvollziehen, würden doch “Freuds Theorie der Motivation (…) eine zentrale Rolle (…) in der Motivationsvorlesung (spielen)” oder namhafte Analytiker als Gastredner eingeladen.
In Heidelberg gibt man die Präferenz für Verhaltenstherapeutische Maßnahmen offen zu: „Obwohl Heidelberger Studierende sicher die Möglichkeit haben, psychoanalytische Themen zu verfolgen, liegt der Focus der Forschung und Lehre deutlich auf der Verhaltenstherapie. (…) Ganz im Sinne der Koordination von Schwerpunkten in Forschung und Lehre”.
Diese Forderung ist mir in dieser Form zu anonym. In wessen Namen sprechen Sie? Wer hat Sie wann wofür legitimiert?
Wichtigstes Argument gegen die Petition ist jedoch immer wieder der Gesetzgeber, der durch die Modularisierung der Bachelor- und Masterstudiengänge bereits Grenzen und Maßgaben vorgelegt hätte, die unmöglich zu ändern seien. Und viel wichtiger als das sei immerhin Grundgesetz § 5, Absatz 3 „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei”. Heißt nichts anderes als „hier entscheiden immer noch WIR was Sie lernen”. Zudem seien Ausbildungsinstitute im Anschluss an das Studium besser geeignet um diverse Lehrinhalte zu vermitteln, „für die postgraduale Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin mit psychoanalytischer Ausrichtung gibt es ja ausreichend Wahlmöglichkeiten, die von den (hier sehr wenigen) Studierenden, die diese Ausrichtung erlernen wollen, dann auch genutzt werden”.
Einzig und allein der Dekan der Universität Bielefeld bot uns ein Gespräch an, um „über die Bedeutung der Psychoanalyse im Studiengang Psychologie in Bielefeld zu reden”. Dieses Angebot haben wir natürlich wahrgenommen. Daraus resultiert, dass in Bielefeld zukünftig ein Psychoanalytisches Seminar eingerichtet werden soll – weitere Einzelheiten entnehmen Sie dem Artikel Psychoanalytisches Seminar gesucht!
Dieser Artikel repräsentiert nur einen Teil der Stimmen die wir auf unsere Petition erhalten haben. Leider haben wir noch nicht von allen Universitäten Rückmeldung erhalten. Wir halten Sie dahingehend jedoch weiterhin auf dem Laufenden. Wir lassen uns durch diese erste Welle der Entrüstung, Ablehnung und Rechtfertigung nicht entmutigen!
Für die postgraduale Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin mit psychoanalytischer Ausrichtung gibt es ja ausreichend Wahlmöglichkeiten, die von den (hier sehr wenigen) Studierenden, die diese Ausrichtung erlernen wollen, dann auch genutzt werden.