Address
304 North Cardinal St.
Dorchester Center, MA 02124
Work Hours
Monday to Friday: 7AM - 7PM
Weekend: 10AM - 5PM
Address
304 North Cardinal St.
Dorchester Center, MA 02124
Work Hours
Monday to Friday: 7AM - 7PM
Weekend: 10AM - 5PM
Ihre Bilder zeigen dem Betrachter eine Verletzlichkeit, die, gepaart mit sanften Aquarelltönen und niedlichen Details, unter die Haut geht. In ihren starken Frauenfiguren findet man sich oft selbst wieder: In der Kriegerin, der Fruchtbarkeitsgöttin, dem kleinen Mädchen, das voller Leichtigkeit über ein Feld voll Klatschmohn läuft. Oft begleitet von einem unheilvollen schwarzen Hasen, der den harmonisch und friedlich anmutenden Bildern eine bittere und schwere Note verleiht.
Claudia Summerer aus Köln ist Juristin, aber ihre Leidenschaft gilt der Kunst. Die Autodidaktin malt, seit sie denken kann und drückt ihr Innerstes in ihren Bildern aus. „Ich nutze die Malerei zum Teil auch als Möglichkeit, Dinge zu verarbeiten, die mich seelisch beschäftigen. Dadurch, dass ich die inneren Prozesse verbildlichen muss, muss ich sie verdichten, auf ein Bild bringen und mich daher sehr intensiv damit auseinandersetzen.“ Dabei beschreibt sie den Schaffensprozess als eine Suche nach dem perfekten Werk – geleitet wird sie von ihrer Imagination.
Wie Oscar Wilde so schön sagt, spiegelt die Kunst nicht das Leben, sondern ihren Beschauer. Durch meine Kunst darf sich jeder so viel oder wenig gespiegelt fühlen, wie er möchte.
Claudia Summerer
Man könnte diesen Prozess mit einer psychoanalytischen Sitzung vergleichen: Der Gedanke reift im Kopf und wird dann versprachlicht, nimmt immer schärfere Konturen an und präsentiert sich schließlich in seiner vollen Größe, kann von allen Seiten betrachtet und interpretiert werden. Bei Claudia Summerer funktioniert dies durch Symbole, ihre Bilder sind voll davon: Zum Beispiel der Granatapfel (Fruchtbarkeit), das Herz (Sehnsucht) oder ein Oktopus (Nähe)… „Aus diesen einzelnen Symbolen kann ich ein großes Gefühl oder einen Eindruck zusammensetzen wie ein Puzzle“, sagt sie.
Die Figuren auf ihren Bildern stellt die Künstlerin selbst – wer sie kennenlernt, wird die frappierende Ähnlichkeit zwischen ihr und den Frauen feststellen. Dennoch verneint sie die strenge Zusammengehörigkeit zwischen Abbild und Selbst: „Die Person, die auf meinen Bildern zu sehen ist, sieht mir oft ähnlich. Ich male mich aber nicht selbst, sondern nur meinen Körper. Das hat sich aus einem praktischen Grund heraus ergeben: Ich habe kein Modell, dass sofort zur Stelle sein kann, wenn ich gerade einen Einfall habe, den ich sofort auf Papier bringen will.“ Sie bietet ihren Körper als Projektionsfläche für das Gefühl. Darin darf sich jeder wiedererkennen.
„Wie Oscar Wilde so schön sagt, spiegelt die Kunst nicht das Leben, sondern ihren Beschauer.
Durch meine Kunst darf sich jeder so viel oder wenig gespiegelt fühlen, wie er möchte“. Ihre Bilder und deren Symbolik zu entschlüsseln, überlässt die Künstlerin ganz dem Betrachter – sie liefert weder Anleitung noch Interpretationshilfe. „Ich bin keine Freundin der Frage: ‚Was will uns der Künstler sagen?‘ Diese Frage beinhaltet meines Erachtens nämlich die Frage nach der einzig wahren Aussage des Bildes. Die einzig wahre Aussage gibt es bei einem Bild aber nicht und sie ist schon gar nicht dem Künstler vorbehalten. Für mich teilt das ideale Werk eine so umfassende Botschaft mit, dass sie nicht einmal der Künstler ganz überblicken kann. Bei solchen Werken kann es dann passieren, dass sie in gewisser Weise ein Eigenleben führen. Wenn man sie sich mit einem gewissen zeitlichen Abstand ansieht, können sie plötzlich eine neue oder weitere Bedeutung beinhalten. Das beweist für mich, dass Kunst frei ist. Deswegen müsste die Frage der Betrachter nicht lauten: ‚Was will uns der Künstler sagen?‘, sondern ‚Was will uns das Kunstwerk sagen?‘“.
Das Kunstwerk als Schnittstelle zwischen Phantasie und Realität, zwischen Lustprinzip und Realitätsprinzip. Der Künstler als Werkzeug, als Erschaffer eines Spiegels für die Seele des Betrachters. Gleich dem Analytiker, der dem Patienten als weiße Leinwand zur Verfügung steht. In Claudia Summerers Bildern hat man ein Stück weit diese Leinwand gefunden. Sie hat sie nur schon ein wenig eingefärbt.
Alle Bilder sind Eigentum von Claudia Summerer.